Der digitale Schwerbehindertenausweis soll kommen
Datum 23.05.2025
Die zukünftige Bundesregierung unter Friedrich Merz plant, den Schwerbehindertenausweis digital verfügbar zu machen. Das geht aus dem neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD hervor.
Darin heißt es: „Künftig sollen alle den Schwerbehinderten- und Rentenausweis sowie die A1-Bescheinigung digital und sicher mit sich führen können.“ Das Vorhaben ist Teil eines umfassenden Reformpakets zur Stärkung von Inklusion und Teilhabe, das sich an den Zielen der UN-Behindertenrechtskonvention orientiert. Neben der Digitalisierung zentraler Dokumente sieht der Vertrag auch vor, staatliche wie private Akteure stärker zur Barrierefreiheit zu verpflichten – sowohl im analogen als auch im digitalen Raum.
Sozialverband: Digitalisierung ja – aber nicht ohne barrierefreie Umsetzung
Der Sozialverband zeigt sich grundsätzlich offen gegenüber der Initiative. Ein Sprecher sagte gegenüber IPPEN.MEDIA: „Die Digitalisierung vieler Vorgänge ist im vollen Gange und es ist zeitgemäß, auch den Schwerbehindertenausweis digital zur Verfügung zu stellen.“ Gleichzeitig warnt der Verband vor möglichen Zugangshürden, insbesondere für ältere Menschen oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen.
Kritik äußert der Verband an der bislang unzureichenden Barrierefreiheit vieler digitaler Angebote. Besonders blinde und sehbehinderte Menschen stünden oft vor erheblichen Nutzungshürden. „Es braucht Angebote, die auf ihre Bedarfe zugeschnitten sind“, so der Verband.
Inklusion braucht mehr als Technik
Fachleute betonen, dass Inklusion nicht allein durch Digitalisierung erreicht werden könne. Vielmehr müssten digitale Lösungen von Anfang an barrierefrei gestaltet und Betroffene aktiv in die Entwicklung einbezogen werden. Nur so könne der digitale Wandel tatsächlich zu mehr Teilhabe führen – und nicht zu neuer Ausgrenzung.