Inklusion von Menschen mit Behinderung: Ein Thema im Wahlkampf, das nicht ausreichend Beachtung fand
Eine Perspektive auf das Politikfeld Inklusion von Anna-Lena Malter.
Datum 26.02.2025
Wurden Menschen mit Behinderungen nicht ausreichend in dieser Bundestagswahl mit ihren Belangen berücksichtigt? – Zumindest ist das Thema Inklusion ein zentraler Pfeiler der Demokratie.
Im Bundestagswahlkampf wurde viel diskutiert – doch ein Thema blieb größtenteils unbeachtet: die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Während die politische Landschaft zahlreiche Themen aufgriff, wurde der Weg zu einer gleichberechtigten Teilhabe für Menschen mit Behinderungen oft nicht mit Priorität behandelt. Dabei ist Inklusion kein Sonderrecht, sondern ein fundamentales Element unserer Demokratie. Wer Menschen mit Behinderungen ausgrenzt, stellt die Werte einer offenen Gesellschaft infrage.
Laut dem Statistischen Bundesamt leben in Deutschland fast acht Millionen Menschen mit einer Schwerbehinderung. Dabei sind die Ursachen für Behinderung vielfältig – von genetischen Faktoren wie Trisomie 21 bis hin zu Unfällen, Krankheiten oder altersbedingten Einschränkungen. Das Grundgesetz garantiert jedem dieser Menschen ein Leben in Würde und politischer Teilhabe. Doch wie sieht die Realität aus? Der Staat muss mehr tun, um diese Rechte aktiv zu fördern und sicherzustellen.
Für mich persönlich ist dieses Thema nicht nur eine journalistische Aufgabe, sondern auch eine Herzensangelegenheit. Als große Schwester meines achtjährigen Bruders Maxi, der das Down-Syndrom hat und eine reguläre Grundschule mit Schulbegleitung besucht, weiß ich aus erster Hand, wie wichtig Inklusion im Alltag ist. Maxi ist nur ein Kind von vielen, meine Familie ist nur eine von Tausenden. In Gesprächen mit meinem Vater wurde mir immer wieder bewusst, wie viel mehr getan werden muss, um eine echte Teilhabe für alle Menschen zu ermöglichen.
Die Inklusion ist der Weg zu einer gerechteren Gesellschaft – und dieser Weg muss endlich konsequent gegangen werden.