Sabrina Forsyth holt Europameisterschaften der Gehörlosen die Goldmedaille!
Datum 15.11.2024
Die Fachassistentin Sabrina Forsyth weiß genau, worauf es beim Bowling ankommt. Mit Konzentration, Köpfchen und der richtigen Technik hat sie in diesem Jahr bei den Europameisterschaften der Gehörlosen die Goldmedaille im Einzel geholt.
Für viele ist Bowling eine beliebte Aktivität, um mit Freunden einen geselligen Abend zu verbringen oder sich einfach zum Spaß untereinander zu messen. Häufig fällt dabei der Satz "Da hast du jetzt aber wieder Glück gehabt."
Kollegin Sabrina Forsyth aus dem Jobcenter Braunschweig überlässt hingegen beim Thema Bowling nichts dem Zufall. Die Fachassistentin aus der Eingangszone trainiert drei bis viermal die Woche mit der Unterstützung ihres Trainers. Das hat sich dieses Jahr bei den European Deaf Bowling Championships (Europameisterschaften der Gehörlosen im Bowling) ausgezahlt. Im Finale gegen die Ukraine holte sie die Goldmedaille. "Damit habe ich gar nicht gerechnet. Im Einzel bin ich ganz auf mich alleine gestellt. Umso stolzer bin ich auf das, was ich erreicht habe", freut sich Foryth. Auch in den Disziplinen "Trio" und "Mannschaft", in denen sie gemeinsam mit zwei bzw. vier weiteren Spielern aus dem Bundeskader antrat, holte sie weiteres Edelmetall.
Sabrina Forsyth, die bereits seit ihrer Jugend beim Gehörlosensportverein Braunschweig bowlt, gehört schon seit einigen Jahren bundesweit zu den Topspielern. Bis zu ihrem europaweiten "Durchbruch" in dieser Saison lag ein langer Weg vor ihr, der viel Disziplin erforderte. Bei ihren mehrstündigen Trainingseinheiten übt sie nicht nur "Strikes", d.h die Situation bei der sie beim ersten Wurf alle der der zehn Pins trifft. Vor allem das Trainieren der sogenannten "Spares" sei entscheidend. Bei diesem räumt die Spielerin bzw. der Spieler alle Pins erst beim zweiten Wurf ab, d.h. beim zweiten Wurf ist Präzession entscheidend: Forsyth muss genau, diejenigen Pins treffen, die noch stehen geblieben sind. "Ein Spruch bei uns im Kader lautet: Spare macht Meister. Man kann nicht jedes Spiel erwarten ein Strike zu machen", lacht die Fachassistentin.
Bowling sei kein so einfacher Sport, wie viele denken. "Bowling ist kein Glücksspiel, es geht vielmehr um Technik. Man muss Bowling verstehen, um die richtige der 39 Linien zu treffen. Die Haltung und die Ballabgabe müssen stimmen." Auch bei der Wahl des Balles gibt es Unterschiede: Diese haben unterschiedliche Kerne und Oberflächen. "Ich habe aktuell sieben Bälle", so Forsyth.
Und genau diese Herausforderung ist es, die dafür sorgt, dass die Jobcentermitarbeiterin auch nach so vielen Jahren noch ihrer Sportart treu geblieben ist. "Im Bowling nimmt man sich die Zeit, man muss sich konzentrierten und mit dem Kopf arbeiten. Das macht mir einfach Spaß."