Early-Night-Talk zum Thema „Studieren mit Behinderungen“

Datum 03.07.2023

Die gesellschaftliche Forderung nach Inklusion macht in ihrer ganzheitlichen Umsetzung auch keinen Halt vor Universitäten und Hochschulen. Im Gegenteil: Gerade im Hinblick auf den aktuell bestehenden Fachkräftemangel und oftmals sehr gut akademisch ausgebildete Menschen mit Behinderungen besitzt die Etablierung eines inklusiven Wissenschaftsbetriebes einen hohen Stellenwert.

Durch die sukzessive Etablierung von barrierearmen Teilhabestrukturen und inklusiven Rahmenbedingung nimmt auch der Anteil von Studierenden mit Behinderungen/Schwerbehinderungen stetig zu.

Für die Beauftragte für die Belange von Studierenden mit Behinderung und chronischer Erkrankung an der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU) Prof. Dr. Monika Schröttle braucht es zukünftig nicht nur rechtliche Veränderungen und teilhabefördernde Rahmenbedingungen, sondern auch eine kontinuierliche Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung aller verantwortlichen Akteurinnen und Akteure der Universitäten sowie der Hochschulen. Dies belegen auch aktuelle Evidenzen des Deutschen Studentenwerks. Demnach haben 11% aller Studierenden in Deutschland Behinderungen. Diese Zahlen bekräftigen somit die Entwicklung von inklusionsfördernden Umsetzungsstrategien für den akademischen Bildungssektor.

Um eine praktische und realistische Vorstellung davon zu bekommen, was ein solcher Transformationsprozess hin zu einer inklusiven Universität und Hochschule braucht, waren Gäste aus Best-Practice Projekten eingeladen worden. 

Neben unserem inklusiven Expert*innen-Netzwerk (iXNet) der Bundesagentur für Arbeit war auch Dr. Carsten Bender, der Leiter von DoBuS „Studieren mit Behinderungen“ der Technischen Universität Dortmund zu Gast, und zeigte auf, wie Chancengleichheit für Studierende mit Behinderung geschaffen werden kann.

Im Anschluss an die spannenden Vorträge hatten auch die Teilnehmenden an diesem Veranstaltungsabend die Möglichkeit, ihre Fragen und Anmerkungen in den Fachdiskurs mit einzubringen. 

Für Prof. Dr. Monika Schröttle war der Early-Night-Talk 2023 ein wichtiger Schritt, weil sowohl die Studierenden mit Behinderungen als auch die Hochschule von der Auseinandersetzung und den hieraus initiierten Optimierungsprozessen profitieren.

„Wir haben immer noch nicht in Gänze verstanden, welches Potenzial und welche Bereicherung die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen für unsere zukünftige gesellschaftliche Entwicklung besitzt. Vor allem in der Praxis, aber auch in diversen Forschungssettings gibt es bereits sehr tolle Erfolgsgeschichten, die ich zum Teil auch persönlich miterleben durfte.“, machte Prof. Dr. Monika Schröttle deutlich.

Im kommenden Jahr sind weitere Kooperationsveranstaltungen zwischen iXNet und den Professorinnen der RWU geplant. Auch erste Überlegungen im Hinblick auf die Durchführung eines Inklusionstages an der Hochschule Ravensburg-Weingarten traf bei diesen auf eine erste, positive Resonanz.