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Facharztversorgung für Menschen mit Behinderungen

Datum 29.01.2025

In Deutschland sind lange Wartezeiten auf einen Termin bei einer Fachärztin/ einem Facharzt keine Seltenheit mehr, sondern Normalität. Dies gilt vor allem für gesetzlich Versicherte. Doch noch aufwendiger können die Suche und Wartezeit diesbezüglich sein, wenn Barrierefreiheit benötigt wird.

Das Rechercheteam der online Plattform „kobinet“ hat sich dieser Thematik angenommen und zwei Menschen mit Behinderungen interviewt, um deren Erfahrungen mit den Fachärztinnen und Fachärzten in der medizinischen Versorgung aufzuzeigen.

In den Interviews wird unter anderem deutlich, dass bei der Organisation für einen MRT-Termin sind die langen Wartezeiten nicht der einzige negative Faktor. Denn auf Grund der Behinderungen erfolgten viele Absagen von Arztpraxen, wie aus den Interviews hervorgeht. „Egal wie ich argumentierte sagte man mir in der Praxis, man nehme keine behinderten Patient*innen.“

Langfristig und kurzfristig konnten keine Termine organisiert werden. Erst bei der Aussage, die MRT-Untersuchung kann auch selbst finanziert werden, konnte schnell ein Termin in einem Krankenhaus angeboten werden.

Beide Interviewten betonen, dass sie auf Grund der Angabe ihrer Behinderungen keinen entsprechenden Termin erhalten haben. Dabei ist nicht relevant, welche Art der Behinderungen vorliegen. „Ich brauchte im Herbst einen MRT-Termin, um Schmerzen an der Hüfte abzuklären. Mit einem elektronischen Buchungssystem bekam ich einen Termin nach rund sechs Wochen. Wenn ich aber wahrheitsgemäß, behindert‘ ankreuzte, weil ich zu dieser Zeit Krücken nutzen musste, gab es gar keinen Termin.“

Aus dem Interviewmaterial wird deutlich, dass es für individuelle Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen Lösungen geben könnte, um zeitnah einen fachärztlichen Termin zu erhalten, wenn ein Wille für konstruktive Lösungsfindungen da wäre.

Zu den Interviews in voller Länge