Promotion und Habilitation mit Behinderung
Immer mehr Menschen mit Behinderungen oder mit chronischer Erkrankung sind an einer Promotion interessiert. Gleichzeitig fehlt es oftmals an wesentlichen Informationen und eigenen Vorbildern. Wie in den anderen Bereichen der Berufssuche auch, sind wegweisende Informationen für eine sichere Entscheidungsfindung unabdingbar. In diesem Zusammenhang geht es nicht nur um Fragestellungen, die sich auf die Vereinbarkeit von Promotionsanforderungen mit der eigenen Behinderung beziehen. Die Finanzierungsmöglichkeiten, die Suche der richtigen Promotionsbegleitung oder die Inanspruchnahme von behinderungsbedingten Nachteilsausgleichen, sowie technischen oder personellen Arbeitshilfen, können gleichermaßen wesentliche Entscheidungskriterien sein.
Die Promotion oder die Habilitation können als eine Form der Weiterbildung und Qualifizierung begriffen werden. Die Erreichung des nächsten akademischen Grades kann ein wichtiger Meilenstein für eine wissenschaftliche Karriere an einer Hochschule oder Universität sein. Post-Doc-Stellen oder auch die Aufnahme eines Bewerbungs- bzw. Berufungsverfahren für eine Hochschul- oder Universitätsprofessur setzen das Verfassen einer Dissertation sowie den erfolgreichen Abschluss des abschließenden Promotionsverfahren voraus.
Das Thema „Promovieren mit Behinderung“ hat durch verschiedene projektbasierte Initiativen zunehmende Bedeutung im Hochschulkontext gewonnen. Auch in dem Bereich der Begabtenförderung wird der Personenkreis der promotionsinteressierten Akademiker*innen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen vermehrt mitgedacht und berücksichtigt.
So entscheiden sich immer mehr Menschen mit Behinderungen für eine berufliche Laufbahn in der Wissenschaft. Aber auch hier ist eines der Kernthemen die Vereinbarkeit der Anforderungen der Promotion, im Zusammenspiel mit sehr leistungs- sowie wettbewerbsorientierten Rahmenbedingungen, und den behinderungsspezifischen Bedürfnislagen. Finanzierungsmodelle und -möglichkeiten sowie das Finden der richtigen Promotionsbegleitung (Doktorvater, Doktormutter) sind gleichermaßen wichtige Erfolgsfaktor zur Realisierung und Vollendung des eigenen Promotionsvorhabens.
Genauere Informationen zu dem Ablauf einer Promotion und Habilitation können der jeweiligen Promotions- und Habilitationsordnung an der Wunschuniversität entnommen, oder bei dem vor Ort zuständigen Promotions- bzw. Habilitationsbüro in Erfahrung gebracht werden.
Behinderungsspezifische Informationen in Bezug auf die Promotion sind bei der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung (IBS) des Deutschen Studentenwerks und auf der Webseite Wissenschaftliche Karriere und lebenslanges Lernen: Chancen und Hürden für Menschen mit Beeinträchtigungen zu finden.
Umfangreiche Erfahrungen zum Thema „Promotion mit Behinderungen“ wurden auch in dem Projekt PROMI - Promotion inklusive gesammelt. Auf der Homepage findet man Empfehlungen, Links und Kontakte.