Navigation und Service

iXNet-Podcast – im Gespräch mit Olaf Guttzeit

Ein Gespräch mit Olaf Guttzeit, Inklusionsbeauftragter bei Boehringer-Ingelheim und Vorstand im Unternehmens-Forum.

„Mir hat mal jemand gesagt, Behinderung ist keine Qualifikation. Es geht immer um den Menschen und den einzelnen Menschen, der jetzt einen besonderen Bedarf hat. Und das müssen wir als Unternehmen verstehen.“

Liebe Hörerinnen und Hörer, der das sagt, ist Olaf Guttzeit. Er ist Gast im iXNet-Frühjahrs-Podcast. Und hier beschreibt er sich kurz selbst.

Die mit Asterix (*) gekennzeichneten Wörter, werden am Ende des Textes erläutert.

Olaf Guttzeit:

Zur Selbstbeschreibung. Ja, ich bin ungefähr 1,80 groß. Habe dunkle Haare, Mittelscheitel, bin Anfang 50 und trage gerne weiße Sneaker, so wie heute. Und ich habe ein geblümtes Hemd an.

Andreas Brüning:

Heute lade ich Sie ein, ihn näher kennenzulernen. Ich bin Andreas Brüning für das iXNet-Team.

Was tut Olaf Guttzeit? Er ist Inklusionsbeauftragter im Pharma-Unternehmen Boehringer-Ingelheim – und das schon seit vielen Jahren. Außerdem ist er im Vorstand des Unternehmens-Forums. Ein Netzwerk von Unternehmen, die sich dem Leitbild der Inklusion verschrieben haben. Doch dazu später mehr. Ich habe Olaf Guttzeit zunächst einmal gefragt, wie er wurde, was er heute ist.

Olaf Guttzeit:

Damals hieß es noch „Arbeitgeberbeauftragter für die Belange von Menschen mit Behinderungen“. Die Situation im Personalbereich bei Boehringer-Ingelheim war so, dass jeder Personalreferent oder HR-Manager eine Zusatzfunktion hatte. Und die Aufgabe als Arbeitgeberbeauftragter war eher ein Ehrenamt gewesen, eine Zusatzrolle. Und als mein Vorgänger die Stelle wechselte, hat meine Führungskraft mich im Kopf gehabt. Denn einer hatte gesagt: „Nee, das mache ich nicht.“ Und ich war im Urlaub. Es war also relativ schnell klar, wer diese Zusatzrolle kriegt. Und wenn ich mal 20 Jahre zurückspule, war das damals nur so eine Rolle gewesen, die sich um die Beantragung von Förderleistungen gekümmert hat. Die diese Tabelle geführt hat und einmal im Jahr die Ausgleichsabgabe oder die Schwerbehindertenquote berechnet hat. So bin ich dazu gekommen.

Andreas Brüning:

So fing es also an. Er war derjenige, der übrig blieb, und so kam er ins Amt. So wurde er Inklusionsbeauftragter. Ein Amt, das er schon seit 2013 beim Pharma-Unternehmen Boehringer-Ingelheim ausübt. Kein Amt also, nach dem er aktiv gesucht hat, sondern eines, das ihm zufiel. Warum füllt er es nach so vielen Jahren immer noch aus? Was treibt ihn an, wollte ich von ihm wissen.

Olaf Guttzeit:

Wir haben ab und an Gespräche darüber, warum ich das eigentlich mache. Was mich antreibt, was meine Motivation ist. Und ich habe mit vielen Führungskräften darüber gesprochen, auch mit Menschen mit Behinderung und bei uns im Unternehmen. Ich sehe es heute als Privileg, dass ich in meiner frühen Kindheit schon in dem Dorf, in der Kleinstadt, in der ich groß geworden bin, regelmäßig Kontakt mit Menschen mit Behinderung hatte. Die Diakonie hatte dort eine große Einrichtung gehabt – und die Menschen mit sichtbarem Teilhabebedarf würde man heute sagen, die waren Teil des Stadtbildes. Sie sind beim Kirmesumzug mitgelaufen, saßen am Bahnhof oder in der Eisdiele. Menschen mit Trisomie 21 waren unterwegs und haben im kleinen Edeka-Laden um die Ecke mit eingekauft. Das war selbstverständlich für mich als Kind. Das sehe ich heute als Privileg. Denn ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die wissentlich noch überhaupt keinen Kontakt mit Menschen mit Behinderung hatten – und die sich schwertun, aufeinander zuzugehen.

Wie gebe ich einem blinden Menschen die Hand? Wie begrüße ich jemanden, der mich nicht hören kann? Das sind Fragen, mit denen ich intuitiv schon sehr früh in Kontakt gekommen bin. Deswegen ist es für mich normal, verschieden zu sein.

Andreas Brüning:

Zwei Dinge fallen auf, wenn man mit Olaf Guttzeit spricht: Er ist wertschätzend, aber gibt auch zu, dass das nicht immer so war. Er setzt auf Empathie, einen „normalen“, unverstellten Zugang – eine authentische Begegnung von Mensch zu Mensch. Dabei lässt er durchblicken: Er macht einen Unterschied zwischen einer verkrampften Political Correctness*, die nach Sprachformeln sucht, und echtem Respekt.

Olaf Guttzeit:

Als Kind – und da ist man, glaube ich, erbärmlich - haben wir uns lustig gemacht, auch andere gefoppt, also nicht wertschätzende Späße. Das war nicht in Ordnung gewesen. Aber gehörte mit dazu. Heute müssen wir wieder in den Blick rücken, menschlich und empathisch miteinander umzugehen. Miteinander Spaß zu haben. Sich gegenseitig zu foppen, das gehört für mich auch dazu. Und – manchmal erlebe ich das ein bisschen so – übertrieben politisch unterwegs zu sein: Wie formuliere ich etwas? Es ist richtig, sensibel miteinander umzugehen und auf die Sprache zu achten, immer wertschätzend miteinander umzugehen. Das halte ich für sehr wichtig. Und indem ich Sprache so wähle, dass ich mich auch auf die Perspektive des Gegenübers einstellen kann, signalisiere ich: Ich nehme wahr, dass Du den Rollstuhl nutzt. Ich nehme wahr, dass Du mich nicht sehen kannst, deswegen beschreibe ich die Situation auch mal auditiv. Lerne vielleicht auch zwei, drei Gebärden, um mit Menschen, die die Gebärdensprache als Erstsprache haben, in den Austausch gehen zu können und zu signalisieren: Ich kann das nicht gut, aber ich nehme wahr, wie wir uns austauschen können. Es ist mir wichtig, das zu unterstreichen. Auf der anderen Seite aber das Miteinander, das Menschliche mit allem, was dazugehört, auch nach vorne zu schieben.

Andreas Brüning:

Vorurteile tragen wir alle in uns – niemand ist perfekt, keiner wird als Heiliger geboren. Das erst einmal anzuerkennen, ist für Olaf Guttzeit der erste Schritt in Richtung Inklusion.

Olaf Guttzeit:

Wir arbeiten alle mit diesen Schubladen, mit diesen Bias*. Manchmal sind es unbewusste Voreingenommenheiten, die wir alle haben. Sie sind lebensnotwendig und erleichtern uns das Leben. Wir müssen uns nicht darüber Gedanken machen, dass wir in diesen Schubladen denken, sondern sich diese Schubladen bewusst zu machen. Das ist wichtig. Das erreiche ich mit Training, mit Sensibilisierung und mit Information. Mich einzulesen, Podcasts zu hören, vielleicht mal zu googeln. Es gibt ganz tolle Bücher auch von Menschen, die im Laufe des Lebens durch einen Unfall oder durch eine Erkrankung in die Behinderung gekommen sind. Die über diesen Prozess schreiben, sodass ich es ein bisschen miterleben kann. Das, glaube ich, ist das eine: Information. Da haben wir als Inklusionsbeauftragte auch eine wichtige Rolle im Unternehmen. Informationsmaterial zur Verfügung zu stellen und auch bei Veranstaltungen zugänglich zu machen.

Andreas Brüning:

Was oder wen man nicht kennt, das verunsichert uns zunächst. So entstehen Bilder, die wir in Schubladen legen, und so entstehen Fremdheit und Unsicherheit im Kontakt mit Menschen mit Behinderungen. Deshalb setzt Olaf Guttzeit auf eine einfache und wertschätzende Art der Kommunikation: Nachfragen. Er hat zwei Beispiele aus seinem Alltag erzählt, die deutlich machen, wie Brückenbauen ganz praktisch funktioniert – und mit einfachen Mitteln.   

Olaf Guttzeit:

Das Zweite ist: Begegnung zu ermöglichen. Wir haben bei uns einen Coach, der ohne Arme aufgewachsen ist. Wir hatten uns an einem Standort getroffen und ich sagte: „Ich würde Dir jetzt gerne die Hand geben. Was muss ich tun?“ Und er antwortete: „Klopf mir auf die Schulter. Das machen alle.“ Das hat mir zwei Aspekte gezeigt. Wenn ich vorurteilsfrei auf die Person zugehe, neugierig bin und sage: „Ich habe eine Frage, darf ich mit Dir darüber sprechen?“ Dann kriege ich in der Regel eine sehr ehrliche und sehr ungeschnörkelte Antwort. Und das hat mir geholfen einfach zu sagen: „Ich möchte das jetzt. Was muss ich tun?“ Und dann bekomme ich eine praktische Handlungsempfehlung, was ich machen soll. Das ist mir auch so passiert bei einer blinden Kollegin. Zum ersten Mal, als wir uns begegnet sind, kam ich ins Büro und der Bildschirm ist aus. Sie telefoniert und tippt was auf der Tastatur. Ich war völlig irritiert, wo sie jetzt was eingetippt hat. Ich sagte: „Guten Tag. Ich würde Dir gerne zur Begrüßung die Hand geben“, und dann hat sie mir die Hand entgegengestreckt, die ich dann nehmen konnte. Eine Kleinigkeit nur, wo ich gemerkt habe: Ja, Danke für diesen Hinweis. Das bringt nichts, wenn ich jemanden, der nicht gut sehen kann, die Hand hinhalte. Der registriert das gar nicht, und dann entstehen Missverständnisse. Also: Miteinander im Gespräch sein, in der Begegnung sein. Das ist ein zweites, sehr gutes Instrument, um diese Vorurteile und Vorbehalte auch abzubauen.

Andreas Brüning:

Vorbehalte abbauen, Menschen mit Behinderungen integrieren – etwa in einem Unternehmen – das ist der Kern von Inklusion. Die dafür eigens Beauftragten im Unternehmen, also Menschen wie Olaf Guttzeit, was tun sie, damit ein Unternehmen inklusiver wird?

Olaf Guttzeit:

Seit vielen Jahren machen wir auf neudeutsch: Awareness-Arbeit*. Wir veranstalten Aktionstage zum „Hochfest“ am 03.12., zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen, wo wir nicht nur Information, sondern auch Begegnung ermöglichen. Wir laden Referierende ein, wir haben Veranstaltungen im Mitarbeiterrestaurant. Oder „Klassiker“ wie mit dem Blindenmobil* über einen Rollstuhl-Parcours fahren und wir hatten Tischtennis-Spieler und Paralympics-Gewinner da. Begegnungen schaffen. Wir halten Fachvorträge. Ich lade aber auch regelmäßig Fachkolleg*innen zu einem Format ein, das wir „Inklusionssession“ nennen. Jeden Mittwoch in der letzten Woche im Monat eine halbe Stunde ein Teams-Call* für alle Beschäftigten zu irgendeinem Thema rund um Inklusion.

Andreas Brüning:

Das ist der Rahmen, den er als Inklusionsbeauftragter setzen kann. Um welche Inhalte geht es dort bei diesen Sessions?

Olaf Guttzeit:

Wir haben dort schon Leute gehabt, die über ihre MS-Erkrankung gesprochen haben, ich hatte einen Kollegen, der mal über das Thema persönliche Assistenz gesprochen hat. Um einfach einen Einblick zu geben in das Bunte, was Inklusion ausmacht.

Andreas Brüning:

Unterm Strich baut Olaf Guttzeit also Brücken mit Information und Begegnung. Was macht die Strahlkraft, die Wirkung von Inklusionsbeauftragten aus? Olaf Guttzeit antwortet mit einer klassischen Job-Beschreibung.

Olaf Guttzeit:

Per Gesetz den Arbeitgeber dahingehend zu überprüfen und zu überwachen, dass er die Gesetze auch umsetzt. SGB IX*, BFSG* usw. Ich glaube, wir haben aber auch eine Verantwortung dahingehend, dass Menschen mit Behinderungen und mit Teilhabebedarf selbstverständlich teilhaben können. Und das bewirke ich dadurch, dass wir erst mal sicherstellen, dass wir als Unternehmen an dem Ausbau von Barrierefreiheit arbeiten. Das ist physische Barrierefreiheit, das ist digitale Barrierefreiheit, das ist mentale Barrierefreiheit.

Dann Begegnungen schaffen. Das heißt, dass wir Leute einladen, wenn sie nicht bei uns beschäftigt sind. Dass wir Veranstaltungen machen. Und vielleicht auch – das ist ein Thema, das wir jetzt seit zwei Jahren ein bisschen weiter ausbauen –, dass wir auch zu den Menschen hingehen. Und das heißt, dass wir Besuche organisieren, im Sinne von gegenseitig voneinander lernen. Dass Teams von uns mal in einen Inklusionsbetrieb oder zur beauftragten Person für die Belange von Menschen mit Behinderungen (Bfbm*) gehen oder umgekehrt Hospitationen ermöglichen. Ja, Begegnungen schaffen. Und ich glaube, das können Inklusionsbeauftragte in Unternehmen organisieren, das können sie managen. Damit finden sich dann auch sogenannte Allies*, also Unterstützer für das Thema. Dann gibt es intern idealerweise eine Bewegung, eine Dynamik, sodass das Thema eine Selbstverständlichkeit behält.

Andreas Brüning:

Der Arbeitgeberservice für schwerbehinderte Akademiker (ZAV) möchte ja, dass möglichst viele Akademiker*innen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt kommen. Neunzig Prozent der Mitarbeitenden in Olaf Guttzeits Betrieb haben nicht sichtbare Erkrankungen oder chronische Leiden. Die Zahl der Führungskräfte mit Behinderung ist überschaubar. Olaf Guttzeit führt das darauf zurück, dass sie aus Angst vor beruflichen Nachteilen oder weil sie das für eine Privatangelegenheit halten, ihre Einschränkungen nicht öffentlich machen. Was rät er?

Olaf Guttzeit:

Das ist eine zentrale Frage, die häufig gestellt wird von Menschen, die ein Interesse haben an einer Beschäftigung in einem Unternehmen. Wann spreche ich das an? Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Ich empfehle immer, in Vorstellungsgesprächen das dann zur Sprache zu bringen, wenn ich einen Bedarf habe. Wenn ich im Vorstellungsgespräch sage: „Ich möchte gerne mein Kind morgens in die Kita bringen. Es wäre angenehm, wenn ich erst um neun anfangen würde.“ Dann formuliere ich das wie selbstverständlich. Wenn ich medizinische Bedarfe habe und muss an die Dialyse, dann würde ich zu Beginn dieses Rekrutierungsprozesses wahrscheinlich darauf hinweisen, dass ich regelmäßig zu bestimmten Zeiten nicht verfügbar bin. Und darauf müssen wir den Fokus legen: dass Menschen mit Behinderungen – mit Bedarfen, egal ob Teilhabebedarf oder nicht – zu einem Selbstverständnis kommen, über diese Bedarfe zu sprechen. Jetzt braucht es ein bisschen Fingerspitzengefühl, ob ich das im Erstgespräch von vorneherein schon sage, oder ob ich im Laufe des Gesprächs die Bedarfe formuliere, die ich brauche.

Andreas Brüning:

Sind Menschen mit Behinderungen die besseren Führungskräfte? Führen sie gleichsam „inklusiver“. Olaf Guttzeit glaubt das nicht, es hängt vom Faktor Mensch ab, von der Persönlichkeit. Das Unternehmens-Forum hat die Firmen selbst im Blick, denn die Initiative kommt aus der Wirtschaft selbst. Dem Netzwerk gehören mittelständische Firmen wie große Konzerne an, mehr als fünfzig Mitglieder hat der Verein mittlerweile. Olaf Guttzeit ist im Vorstand.

Olaf Guttzeit

Was ist das Besondere an diesem Netzwerk? Es ist das einzig professionelle Netzwerk in Deutschland, das sich mit der hohen Expertise von Inklusionsbeauftragten bündelt, um Erfahrungswissen und Best Practice* zu teilen, um sich gegenseitig zu informieren und geschult zu halten. Aber auch die Bedarfe aus den Unternehmen so zu bündeln, dass wir sie einfließen lassen können in die politische Arbeit. Das ist ein Aspekt, der in den letzten Jahren immer wichtiger geworden ist. Dass das Unternehmens-Forum als das Fachgremium befragt wird, wenn es um Weiterentwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen geht. Das Unternehmens-Forum ist für mich DIE Expertengruppe in Deutschland zum Thema Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen.

Andreas Brüning:

Expertengruppe, Lobbyverband und Klub von Inklusionsbeauftragten. Aber was tut das Unternehmens-Forum nun konkret? Wie lässt sich dessen Wirken konkret messen? Er nennt das Beispiel „Barrierefreiheitsgesetz“ (BFSG).

Olaf Guttzeit:

Vor zwei Jahren war das Thema. Der Bankenverband hat sich sehr früh auf den Weg gemacht. Und wir kriegen das so mit: „Ah, da könnte es ein Gesetz geben, den „European Bridger Act“. Welche Auswirkungen hat das auf Deutschland?“ Manche gucken mit großen Augen in die Runde: „Nö, haben wir noch nie was von gehört.“ Die nächsten sagen: „Doch wir sind da schon. Habt ihr noch nichts gemacht?“ Wir haben dann einen Arbeitskreis gebildet und im letzten Jahr ein Factsheet* entwickelt, das ich als Inklusionsbeauftragter von Boehringer-Ingelheim konkret ins Management mitnehmen und sagen konnte: „So, das ist das Gesetz, das sind die Auswirkungen. Lass uns prüfen, was die Betroffenheit angeht und was in die Umsetzung gehen muss.“ Das gleiche machen wir jetzt bei dem Thema „Inklusionsvereinbarung“. Ich selbst leite gerade einen Arbeitskreis zum Thema „Inklusionsbeauftragte in Unternehmen“. Wir beschäftigen uns mit der Rolle der Inklusionsbeauftragten.

Andreas Brüning:

Das wird nicht leichter. Wir durchleben eine politische Zeitenwende. Die betrifft alle, aber verletzlichere Gruppen ganz besonders. Von den USA weht ein neuer Geist nach Europa in die Unternehmen hinein, prophezeit Olaf Guttzeit. Und auch in seinem Metier Inklusion. Die Uhren in Sachen Inklusion werden in den USA zurückgedreht.

Olaf Guttzeit:

Da sehen wir, dass die aktuellen Herausforderungen mit dem Diversity Backlash* einige Herausforderungen mit sich bringen. Wir sehen Herausforderungen, was den Fachkräftebedarf angeht, demografische Entwicklungen, Energiepreise. Also Megatrends*. Und alle Megatrends haben Auswirkungen auf das Thema Inklusion.

Andreas Brüning:

Geflüchtete Menschen mit Behinderungen und besonderen Bedarfen sowie Thema Inklusion in der Bildung zu verankern. Aber auch Menschen mit löchrigen Erwerbsbiografien in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren und einen inklusiven Wohnungsmarkt aufzubauen. Da sind laut Olaf Guttzeit noch dicke Bretter zu bohren.

Olaf Guttzeit:

Große Herausforderungen sind die gesellschaftlichen Fragestellungen.

Andreas Brüning:

Klartext von Olaf Guttzeit: Er ist Inklusionsbeauftragter im Pharmaunternehmen Boehringer-Ingelheim. Und er gehört dem Vorstand des Unternehmens-Forums an. Das ist ein Zusammenschluss von Firmen, klein wie groß, die mehr für Inklusion tun wollen.

Ich bin Andreas Brüning für das iXNet-Team. Wir sagen Danke für die Einblicke.